Das Zusammenfließen von Mekong und Ruak
Hier in Thailands hohem Norden, in der Provinz Chiang Rai, fliessen im Goldenen Dreieck die beiden Flüsse Ruak und Mekong zusammen. Es ist eher so, das der kleine Ruak in den Mekong mündet, jedoch wird in öffentlichen Quellen vom Zusammenfliessen der beiden Flüsse gesprochen. Vom Aussichtspunkt Sop Ruak, einer kleinen Anhöhe auf der thailändischen Seite des legendären Drei-Länder-Ecks, die ihren namen nach dem Fluss Ruak hat, haben Sie einen tollen Blick über die drei Länder. Sie sehen dort um sich herum das thailändische Territorium, den Blick nach Norden haben Sie auf das Staatsgebiet von Myanmar (Burma) und den Blick nach Laos in östlicher Richtung.
Der Weg zum Goldenen Dreieck aus Richtung Chiang Mai führt Sie durch die kleine Stadt Mae Sai. Mae Sai ist die nördlichste Stadt Thailands. Hier finden Sie wirklich günstiges Kunsthandwerk und Bekleidung auf den Märkten entlang den Strassen. Sie können von hier auch den Grenzübergang zu Myanmar nutzen. Eine kleinere Brücke stellt den Übergang dar. Für etwa 300 THB kann man das Visa für Myanmar hier vor Ort erwerben und die Grenze passieren. In Tachilek, so der Name des Ortes auf der Seite Myanmars, erwarten Sie touristisch anmutende Märkte die nur für den grenzüberschreitenden Touristen angelegt zu sein scheinen. Man bekommt die üblichen Repliken von westlicher Markenware, westliche Zigarettenmarken in Kopie. Bitte nehmen Sie vom Kauf dieser besonders billigen Tabakwaren Abstand, damit können Sie höchsten Ungeziefer ausräuchern. Rauchen kann man das Zeug unseres Ermessens nach nicht. Eine anmerkung noch zum Schluss. Wer nicht pünktlich um 17 Uhr zurück ist, bleibt da. Die Grenze schleißt um Punkt 17Uhr. Meistens schon 2 Minuten vorher. Man begründet diese strikte Vorgehensweise mit der Unterbindung von Drogenschmuggel, jedoch bezweifeln wir die Wirksamkeit dieser Maßnahme. Allenorts wird man hier gefragt, ob man für ein paar Baht mit dem Boot übersetzen möchte, illegal versteht sich. Wir wollten es nicht probieren.
Wie an allen touristisch erschlossenen Orten Thailands ist auch hier mit hohem Besucheraufkommen zu rechnen. Es ist im großen und ganzen recht überlaufen hier. Was man dennoch nicht versäumen sollte ist das Opium Museum. Das Museum ist wirklich sehr zu empfehlen da es die Geschichte hier im Goldenen Dreieck wirklich verständlich aufzeigt.
Die geschichtliche Bedeutung des Golden Triangel
In den 1970er Jahren kam der Begriff Goldenes Dreieck - Golden Triangle im Zusammenhang mit der Heroinproduktion im Drei-Länder-Eck in Umlauf. Die Begrifflichkeit beschreibt eine Kombination aus dem geographischen Dreieck, der drei aneinander grenzenden Länder, Laos, Burma (heute Myanmar) und Thailand sowie dem Gold. Ob hier das Gold gemeint war, welches als Zahlungsmittel für das gewonnene Opium gängig war, oder ob es um den finanziellen Boom durch das Opium ging, ist nicht genau herauszufinden. Zu den heute belegbaren Fakten zählt nur das im 3 Ländereck Opium gegen Gold gehandelt wurde.
Wie das Goldene Dreieck zum Opium kam, oder kam das Opium ins Goldene Dreieck?
Nach der kummunistischen Revolution unter Mao Zedong in China, nach dessen Ende die Kommunisten die endgültige Herrschaft über das Land errungen hatten, flohen viele ethnische Minderheiten von dem Staatsterritorium Chinas. So ließen sich Bergvölker aus dem südlichen China im Dreiländereck von Laos, Thailand und Myanmar nieder nach ihrer Flucht. Die meisten von ihnen im burmesisch-thailändischen Grenzgebiet. Ein Ausbreitung nach Laos erfolgte stärker nach den scharfen, gesetzlichen Bestimmungen mit denen Thailand gegen den Drogenhandel und Opiumanbau später vorging. Bei eben diesen chinesischen Bergvölkern hat die Opiumherstellung aus Schlafmohn eine lange Tradition und wird seit Generationen weitergegeben. Die hier ansässigen Kuominthang und Hmong Bergstämme produzieren seit je her Opium, aus den Fruchtkapseln des Schlafmohns, auch für den Handel.
Der Vietnamkrieg und die starke Nachfrage aus dem westlichen Ausland nach Heroin und Opium machten das Goldene Dreieck in den 1970er Jahren, jedoch bis weit in die 1980er Jahre hinein, zum größten Opiumanbaugebiet der Welt. Es war zu dieser Zeit neben der maßlosen Nachfrage natürlich auch der Mangel an Alternativen mitverantwortlich für das Entstehen eines Drogenanbaus und Handels in diesen extremen Ausmaßen.
Tourismus gegen Drogenanbau
Die thailändische Regierung war die erste in diesem Dreiländereck, die das erkannte und konsequent dagegen vorging. Neben extrem harten Strafen, wurden eben Alternativen geschaffen um den Menschen ein Einkommen zu ermöglichen. So wird heute vermehrt Tee, Kaffee, Lychee und Pfirsiche angebaut. Des Weiteren wurde die Region dem Tourismus stärker zugänglich gemacht. Das Gesamtpaket trägt Früchte. Es wird zwar immer noch Schlafmohn angebaut, auch im thailändischen Bereich des Goldenen Dreiecks, jedoch ist das heute nur noch vereinzelt der Fall. Es wird immer versteckte Plantagen geben, sei es in unzugänglichen Höhenlagen, sei es durch Ordnungshüter die die Augen verschließen, oder solche denen beim Schließen der Augen die Taschen aufgehen.
Auch in Laos setzt man seit einiger Zeit vermehrt auf den Tourismus in dieser Region. Mehr oder weniger erfolgreich. So kann man heute sagen, kommt der größte Teil des noch im Goldenen Dreieck angebauten Schlafmohns oder des daraus extrahierten Opiums aus Mynamar.
Sop Ruak, kleines Dorf große Aussicht
Das kleine Dorf Sop Ruak hat nicht viel zu bieten und erlangte seinen Ruhm durch die Aussichtsplattform auf dem kleinen Hügel. Es ist zwar auch der obligatorische Tempel und ein goldener Buddha zu bewundern, jedoch haben wir das vernachlässigt. Von der besagten Aussichtsstelle kann man das Motiv, das schon zu Millionen fotografiert wurde auch selbst fotografieren. Ob nun mit oder ohne das Hinweisschild zum Golden Triangle, das bleibt Ihnen persönlich überlassen.
Zurück von der Aussichtsstelle können Sie noch mit dem Longtailboot auf die laotische Insel Don Sao übersetzen. Auf dieser kleinen Insel im Mekong ist ein laotischer Touristenmarkt aufgebaut, mit einem Angebot das Sie auch andernortes finden können. Wir nutzten den Ausflug um auch Fotos aus entgegengesetzter Richtung machen zu können.